Tipps für den Studienstart - Teil 2

Heute möchte ich euch etwas zu meinem Studienstart erzählen, welche Tipps ich habe und was ich vielleicht gerne vorher gewusst hätte. Ich selbst studiere Lehramt für Gymnasien für Mathematik und Informatik an der Universität Leipzig. Teil 1 findet ihr hier.
 

4. Prüfungsvorbereitung/Lerngruppen

Bei der Prüfungsvorbereitung ist es ebenfalls wichtig Lerngruppen zu bilden. Dieses Mal sollten die aber nicht zu groß sein. Aber man findet schnell, was für alle funktioniert und was nicht. Aber auch deshalb ist es sehr wichtig schon früh Leute kennenzulernen, denn wenn die Arbeit während der Veranstaltungen gut funktioniert, wird es auch dann gut funktionieren. Trotzdem kommt es natürlich darauf an was man Lernen muss und wie man selbst dann damit klarkommt. Ich beispielsweise muss Dinge, die man einfach wissen/ auswendig lernen muss, alleine Lernen. Da komme ich in einer Gruppe gar nicht klar. Bei Anwendungen, wie in Mathematik oder Informatik, brauche ich das aber einfach. Schon alleine um Ergebnisse zu vergleichen. Wenn man immer wieder den gleichen Fehler macht, hat es ja auch nichts gebracht.
Noch ein Wort zur Prüfungsvorbereitung: Gerade im ersten Semester kamen die Prüfungen viel schneller, als man dachte. Ich hatte das erst gar nicht so auf dem Schirm nach dem Motto „Das ist ja noch ewig hin“ – Nein. Ist es nicht. Aber mit der Zeit bekommt man auch dafür ein Gefühl, wie früh man anfangen muss, dass es für einen selbst funktioniert. Hier kann ich keine konkrete Zeit für jeden angeben. Bei mir ist es so, dass ich für Zusammenfassungen relativ früh angefangen habe, für die Lernerei aber meist erst zwei Wochen vorher, da einfach während der Veranstaltungen noch zu viel anderes zu erledigen war.

Eure Fragen:

5. Wie ich mich organisiere

Gerade zu Beginn bin ich wirklich zu jeder Veranstaltung gegangen und habe alles mitgenommen. Das war vielleicht inhaltlich nicht immer sinnvoll, aber man lernt wieder neue Leute kennen und bekommt auch noch so kleine Informationen mit. Manche Professoren und Dozenten lassen dann auch durchsickern, was prüfungsrelevant ist. Die Anwesenheit in wirklich jeder Veranstaltung ist vor allem in der ersten bzw. in den ersten zwei Wochen sehr wichtig. (Manche Übungen starten erst in Woche zwei.) Sonst findet man auch nach dem ersten Semester ziemlich schnell raus, was wirklich sinnvoll ist und was man sich sparen kann. Ich bin aber immer die Schiene gefahren lieber mehr zu machen als zu wenig.
Um nichts von meinen Aufgaben zu vergessen habe ich mir ein Notizbuch gekauft indem ich aufschreibe was wann zu erledigen ist. Prüfungstermine und Vorträge speichere ich zusätzlich in meinem Handy ein. Ich bin also auf jeden Fall ein To-Do-Listen-Mensch. Andere Kommilitonen schreiben ihren kompletten Stundenplan ins Handy, aber ich würde damit gar nicht zurechtkommen. Und noch ein Tipp: Solltet ihr einen wichtigen Termin herausfinden, dann teilt ihn auch mit euren Freunden.
Meine Mitschriften sammle ich während des Semesters meistens in einem mittelgroßen Aktenordner. Am Ende, wenn ich die Prüfung zum jeweiligen Modul bestanden habe, habe ich nochmal große in die ich es einordne. Viel findet aber auch Digital statt. Hier habe ich Ordner mit dem jeweiligen Fach (bei mir Mathematik, Informatik, Bildungswissenschaften) mit Unterordnern zu den Modulen (z.B. Lineare Algebra 1, Diskrete Strukturen, BiWi 1). Man sollte am Ende einfach alles schnell wiederfinden können.
 

6. Wie ich mich motiviere und wie viele Vorlesungen ich nicht besucht habe

Meine Motivation besteht meistens darin, dass ich es machen muss. Und ich muss mich eigentlich nur durchringen anzufangen. Wenn das geschafft ist, arbeite ich eigentlich auch gut durch. Sonst motiviert es mich auch zu wissen was die anderen schon geschafft haben (oder auch nicht – das beruhigt). Dann weiß man auch ungefähr, wie gut man in der Zeit liegt. Und dann muss man natürlich seine Zeit finden. Ich kann z.B. vormittags am besten arbeiten. Und dann muss man das aber auch machen. Wenn man sich also was festlegt und nichts wirklich Wichtiges dazwischenkommt, dann muss man das auch machen. Was mich dann noch motiviert ist, dass wenn ich fertig bin, ich schöne Sachen machen kann. Also mache ich es, damit ich „schnell“ fertig bin. Man sollte sich aber auch nicht überarbeiten. Wenn einmal nicht jede Aufgabe erfüllt werden kann, dann wird das halt auf den nächsten Tag verschoben. Am Ende klappt das schon alles, wenn man halbwegs fleißig ist.
Vorlesungen die ich nicht besucht habe, gibt es natürlich auch. Wie gesagt habe ich meist den Anfang noch mitbekommen, aber wenn man z.B. mit dem Prof nicht klar kommt oder das nicht relevant für die Prüfungsleistung ist, dann kann man sich die Zeit auch einfach sparen. Oft habe ich auch gehört, dass die Folien vorgelesen werden. Das kann man auch selbst machen und dann vielleicht sogar Zeit sparen. Die meisten Vorlesungen habe ich aber trotzdem sehr gut verfolgt. Eine genaue Anzahl kann ich natürlich nicht sagen, aber gerade die Bildungswissenschaftenvorlesungen waren oft nicht relevant für die Prüfungsleistung und ich konnte meine Konzentration nur zwei Minuten auf die Stimme der Professoren legen. Dann habe ich einfach „aufgegeben“ und bin nicht mehr hingegangen. Das hat insgesamt wahrscheinlich so zwei bis drei Module betroffen.
Und das wichtigste: Glaube an dich! Man kann alles schaffen!
 

7. Was ich im Nachhinein anders machen würde

Tatsächlich finde ich, dass ich das schon recht gut hinbekommen habe. Ich habe meinen Weg gefunden und bisher funktioniert er doch recht gut. Hier geht allerdings auch ein riesiges Dankeschön an meine Kommilitonen und jetzt auch super tollen Freunde raus. (Ich liebe euch! <3)
Wahrscheinlich hätte ich mir mehr Vorlesungen sparen können, aber so richtig geschadet hat es mir auch nicht. Außerdem muss man Mitschriften nicht unbedingt nochmal abschreiben, wenn man sie online zur Verfügung gestellt bekommt. Die Zeit kann man durchaus besser investieren.
Vielleicht sollte man auch seine Zusammenfassungen alle am Computer erstellen, um sie leichter mit anderen zu teilen und um auch später nochmal besser Strg+F (im Dokument suchen) machen zu können. Allerdings hilft mir aufschreiben auch beim Lernen, also es ist kompliziert.

Was ich gerne vorher gewusst hätte:
Snipping Tool – ein Programm in dem man Bildschirmausschnitte aufnehmen kann. Sonst ist es immer notwendig einen Screenshot zu machen und diesen auszuschneiden. Das habe ich erst relativ spät herausgefunden. Sollte sogar bei Windows-Nutzern vorinstalliert sein.
 

8. Online vs. Präsent

Online-Lehre gibt einen die Möglichkeit seine Zeit besser einzuteilen. Allerdings wird das sehr erschwert, dass Professoren und Dozenten ihre Videos und Materialien jede Woche an anderen Tagen oder (falls man Glück hat) zu verschiedenen Zeiten hochzuladen. So kann es sein man hat bis Mittwoch nichts zu tun und muss dann gefühlt 100 Videos auf einmal sehen. Und natürlich hat es für die Lehrenden den Vorteil, dass sie garantiert ihren kompletten Stoff schaffen (und gerne auch mal mehr…) und man quasi nie fertig wird. Man hat also teilweise wirklich viel mehr zu tun. Ein weiterer riesiger Nachteil: Man sieht seine Kommilitonen quasi nie. Gerade ich bin ein Mensch, der Kontakte über Whatsapp und co. nur sehr schwer halten kann. Und dann hat man mit machen natürlich nicht mehr so viel zu tun, was ich sehr schade finde. Es fällt mir aber unglaublich schwer. (Ich liebe euch also trotzdem noch!) Den Kontakt vermisse ich wohl am Meisten. Auch ist es schnell in einen Trott übergegangen. Man hört seine Vorlesung, dann die nächste, dann gibt es was zu Essen und weiter geht’s. Das nervt irgendwann einfach nur noch. Und man hat auch das Gefühl es endet nie. Man hat etwas geschafft und zack ist die nächste Vorlesung da.
Das ist bei Präsenz viel besser. Man nutzt auch die Zeit zwischen den Vorlesungen um sich mit seinen Kollegen zu unterhalten und vielleicht schon eine Pflichtserie zu lösen. Oder zur Mensa zu gehen. Es gibt quasi fast nichts Schöneres. Auch überarbeitet man sich weniger, würde ich sagen. Man findet die Balance zwischen Uni und Freizeit einfach besser. Der Nachteil ist natürlich, dass man die Zeit zur Uni und wieder zurück braucht. Das gleicht sich aber aus, das die Lehrenden die Situation so schön ausnutzen.

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