"In Richtung Stoppelfelder" von Lene Jansen

In dem heutigen Buch geht es um Jule. Sie ist auf dem Weg zur Beerdigung ihrer besten Freundin. Mit einem Berg Erinnerungen, wenig Kraft und zu viel Trauer trifft sie im Zug ausgerechnet jetzt auf Hannes. Er ist ihre erste große Liebe. Wegen ihm hat sie ihre Heimat, ihre Familie und ihre Freunde verlassen. Doch jetzt, nachdem die Beziehung in Trümmern liegt, treffen sie sich wieder. Vor ihnen liegen hunderte Kilometer, zwischen ihnen nur anderthalb Meter. Eine Reise durch die Vergangenheit und Gegenwart beginnt, bei der beide über die Frage stolpern, ob sie noch die sind, die sich damals verloren haben.

Das Buch erschien am 15.11.2021 als Taschenbuch bei BoD - Books on Demand für 8,99 € und als E-Book als Selfpublished für 2,99 €. Es umfasst 181 Seiten.

Die Autorin Lene Jansen wurde im Münsterland geboren und lebt heute mit ihrem Mann, ihren Kindern und einem Hund in Westfalen. 
 
 
 

Das Buch ist voller Emotionen, die einen überrollen. Die Autorin schafft es mir Worten, dass man während des Lesens unglaublich viel fühlt,so auch die Gefühle der Protagonisten. Das fand ich in diesem Buch wirklich toll. Der Schreibstil war wirklich sehr gut zu lesen und brachte alles gut rüber. Wir begleiten die beiden nur während der Zugfahrt und auch wenn sich das Setting nicht sehr ändert, bleibt es trotzdem nicht langweilig. Durch andere Fahrgäste und auch das wechseln der Wagons bleibt die Geschichte bzw. der Ort des Geschehens in Bewegung. Durch zusteigende Fahrgäste, die unterschiedlicher nicht sein können, kommt zusätzlich immer etwas Neues. Das fand ich sehr gut, da die Geschichte so viel interessanter wird. Die Protagonisten des Buches fand ich auch sehr sympathisch und man konnte ihre Gefühle und Handlungen gut nachvollziehen. Man merkt, dass Merle durch den Tod ihrer besten Freundin sehr aufgewühlt ist und wie sie sich fühlt, wenn sie Hannes entdeckt. Die Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit, von der wir auch sehr viel erfahren und welche erklärt, weshalb Merle sich so verhält, machen die Geschichte rund.
Insgesamt eine wirklich super schöne, tiefgründige, aber auch etwas traurige Geschichte, bei der man sich selbst auch Gedanken über verschiedene Themen macht und an die man noch länger zurückdenkt.
 
Zitat(e):

"Wenn es so einfach wäre, Erinnerungen auszulöschen, zu überschreiben, neu zu gestalten. Wo würde ich anfangen, wo aufhören, damit die Gegenwart nicht mehr so dermaßen schmerzhaft wäre?" (Seite 40)
"'[...] Glück? Was ist das überhaupt? Ich glaube, das Problem unserer Generation ist das permanente Streben nach diesem ominösen Glück. Wir rennen dem Wort hinterher. Dabei wissen wir nicht mal genau, wonach wir suchen. Was macht uns denn glücklich? Schon mal darüber nachgedacht? Klar, jedem fällt irgendetwas ein. Gerne kommen auf die Frage Schlagworte wie Gesundheit oder Geld. Macht Gesundheit glücklich? Wenn ja, dann hätten wir heftig viele glückliche Menschen in Deutschland. Ist aber nicht so.'" (Seite 105)


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