"Mein Jakobsweg" Teil 2/10


Bevor es zum 2. Teil des Jakobsweg`s kommt wünsche ich all meinen Lesern ein gesundes neues Jahr!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
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Heute (26.06.2018) sind wir 21 km gelaufen. Es war so schlimm... Es ging einfach gar nicht, denn alles tat weh. Die Mittagspause nutze ich für einen Mittagsschlaf. Ich habe mich sehr oft gefragt, warum? warum tue ich mir das an? Doch dann hörte ich Musik und es wurde besser. An meinem eigentlichen Ziel angekommen, wollten die Anderen noch weiter. Da ich nicht alleine bleiben wollte, ging ich die 5km mit. Es war eine wirkliche Qual... Doch hier in der Herberge angekommen, sind alle schmerzen vergessen und die Freude angekommen zu sein überwiegt. Von Beate und Ralf haben wir uns jetzt „getrennt". Außerdem habe ich die ersten 3 Blasen- aua… In der Mittagspause ging es mir richtig schlecht, also schloss ich kurz die Augen. Davor gab es als Motivation Popcorn und später ein Eis. Kleine Anekdote: Ich habe eine Tüte voller Müsliriegel und einen Schokoriegel (einen Lion) dabei. Als ich gestern einen Müsliriegel gegessen habe, sagte ich zu Beate und zeigte auf die Tüte: „damit ich nicht verhungere und der Lion ist für die ganz harten/schlechte Zeiten... wenn wirklich nichts mehr geht – so als Motivation“ Rate mal, was ich direkt am zweiten Tag gegessen habe... so saß ich nun da mit meinem Schokoriegel in der Hoffnung, dass jetzt alles besser wird und Beate lachte mich an und sagte: „oh nein, es ist so weit..“ Somit war der Tag heute hart, sehr hart. Ich wollte einfach nicht mehr und die Zeit ging nicht um. Geschlafen haben wir in einer kirchlichen Herberge. Eigentlich dachte ich, ich könne diese Reise ohne Flip Flops überstehen... doch als ich die Duschen bzw. das dreckige Wasser vor den Duschen sah, wurde mir klar: ich brauche Flip Flops! In der Herberge haben Gabi und ich selber gekocht, was sehr gut war. Besonders gut hat mir heute gefallen, das Gefühl angekommen zu sein. Ich wünsche mir für die nächsten Tage mehr Kraft. Das Wetter war heute sehr windig und kalt.

Heute sind wir 15 km ohne große Pause gelaufen. Na gut, eine kleine Kaffeepause, am Morgen, war dabei. Mir ist klar geworden, wie unfassbar stolz man auf sich seien kann. Bzw. was ich schon alles geschafft habe und wie stark ich bin. -> wie Stolz ich seien kann. Das war die absolute Motivation des Tages. Auch die Musik tat heute wieder sehr gut. Sie gibt mir Kraft. Ich habe heute mit Gabi über Oma geredet und das Loslassen, sie meinte: Irgendwann müsse man nicht mehr alles wissen. Nach den 15 km haben wir Mittag gegessen für 7,50 €. Es gab einen guten Salat, Fanta und einen verdammt guten Schokoladenkuchen. Nach weiteren 5 km sind wir auch in das Hotel vom Ehepaar, denn wir konnten nicht mehr. Auf dem Weg sind wir viel am Strand lang gegangen- sehr schön und wir haben zusammen gesungen, damit die Zeit schneller vergeht. Also eigentlich habe nur ich gesungen und die anderen haben manchmal eingestimmt. Eigentlich war unsere Grenze für das Hotel 25€, aber eigentlich wollten wir beide nicht weitergehen… denn meine Füße brannten, wie Feuer. Also verbringen wir die Nacht für jeweils 31,50 € in einem Hotel mit Pool. Gut finde ich das eigentlich nicht, denn es ist nicht der Sinn vom Pilgern. Aber naja.. Außerdem habe ich viel über Zielstrebigkeit gelernt und wie wichtig und gut sie ist. Man kann alles schaffen und wird dafür auch belohnt. Es ist wichtig am Ball zu bleiben. Man kann alles! Außerdem (neues Lieblingswort?) lohnt sich Aufgeben nicht, denn ich will es allen zeigen! Das Gehen wird von Tag zu Tag besser- also ich bin guter Dinge (wenn ich nur wüsste…) Es ist auch sehr schön, einfach mal alleine mit Musik zu gehen – an nichts zu denken - einfach genießen. Es ist verrückt, wie glücklich ich heute war. Es ist dann aber auch schön jemanden zu haben.                   -> Merke: Allein sein und genießen tut gut, aber Gesellschaft auch. Ich sollte im Leben mehr genießen. Besonders schön war heute: meine Freude und wie glücklich ich war. Ich fühle mich sehr kaputt, aber stolz und glücklich. Mein Wunsch für die nächsten Tage: Sparsamere Tage und durchhalten zu können. 



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