"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" von Christiane F., Horst Rieck und Kai Hermann

Das heutige Buch habe ich im Buddyread mit Miriam (Instagram: madame.poe) gelesen. Schaut für eine weitere Meinung also gerne auch bei ihr vorbei.
Im Buch geht es um die wahre Geschichte von Christiane F. Im Jugendheim kommt sie schon mit zwölf Jahren zu Haschisch, dann in einer Diskothek zu Heroin. Schnell wird sie süchtig. Um dies zu finanzieren geht sie nach der Schule zu ihren ebenfalls heroinabhängigen Freunden auf den Kinderstrich am Bahnhof Zoo. Das Buch erzählt ihre Geschichte.

Die von mir gelesene Ausgabe erschien am 12.10.2009 im Carlsen Verlag und umfasst 368 Seiten. Das Taschenbuch und das E-Book kostet 9,99 €, das Hörbuch für 12,06 €. Letzteres erschien am 17.03.2011 bei Lübbe Audio.
 
Das Buch wurde nach Tonbandprotokollen von Christiane F. von Horst Rieck und Kai Hermann aufgeschrieben.
Christiane F. wird als Vera Christiane Felscherinow am 20. Mai 1962 in Hamburg geboren. Nach ihren Erlebnissen, welche im Buch beschrieben werden, und dem Treffen mit den beiden Stern-Reportern, nutzt sie ihre Prominenz und startet mit ihrem Freund Alexander Hacke eine Karriere in der Musikbranche. 1981 treten sie als Duo Sentimentale Jugend auf. Anschließend startet sie ein Jahr später mit einer Solokarriere. Auch bei den Filmen „Neonstadt“ und „Decoder“ spielt sie mit. Zwischen 1987 und 1993 lebt Felscherinow in Griechenland. Danach kehrt sie nach Brandenburg und dann nach Berlin zurück. Dort lebt sie mit ihrem 1996 geborenen Sohn. Nachdem sie laut Pressemitteilungen angeblich rückfällig geworden sein soll, entzieht ihr das Jugendamt 2008 das Sorgerecht für ihr Kind.
Horst Rieck wurde 1941 geboren und lebt als Journalist und freier Autor in Berlin. Er schrieb Reportagen für den "stern", "Die Zeit" und die "Frankfurter Rundschau".
Kai Hermann wurde 1938 in Hamburg geboren und arbeitete ebenfalls als Redakteur für "stern", "Die Zeit" und den "Spiegel".

Das Buch hatte einen sehr guten und verständlichen Schreibstil. Er war auch sehr bildlich und aufgrund des Themas kann es auch "extrem" bzw. "eklig" werden. Es fühlt sich oft so an, als würde man das Leben als danebenstehende Person begleiten. Man tanzt quasi mit ihr im Club. Es fühlt sich alles sehr real an. Und natürlich ist auch alles faszinierend, wenn man in eine solche neue Welt eintaucht. Allerdings ist hier angeraten, das Buch auch bis zum Ende zu lesen. Denn so faszinierend und toll Drogen am Anfang zu sein scheinen, haben sie auch schnell eine Kehrseite. Und dies beschreibt Christiane sehr klar.
Es ist ein wirklich spannendes, vielseitiges Buch, dass man gelesen haben sollte. Zu zartbesaitete sollten aber nicht zum Buch greifen.
Der 1981 gedrehte Film vom Regisseur Uli Edel, unterscheidet sich etwas vom Buch. Manche Sachen werden gar nicht dargestellt, andere dafür umso genauer. Er zieht sich etwas in die Länge, wie ich finde. Das liegt aber wahrscheinlich am Alter des Filmes. Wer das Buch nicht unbedingt lesen möchte, dem wird hier aber die Gefahr von Drogen bewusst.
Auch die Amazon-Serie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" ist durchaus sehenswert. Auch diese greift das Buch nicht perfekt auf, fügt Sachen hinzu oder lässt sie weg, trotzdem ist es, wie beim Film, sehr deutlich. Sie ist wirklich spannend gemacht und beschönigt nur wenig.
 


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