"Mein Jakobsweg" Teil 3/10
Heute Morgen war das Frühstück im Hotel sehr gut - es gab
alles. Das Geld hat sich alleine für das Bett gelohnt. Ich merke, ich sollte
mir öfter etwas gönnen, denn wenn ich sterbe, habe ich davon auch nichts mehr.
Also werde ich mehr Geld für z.B. Reisen ausgeben. Schließlich verdiene ich
extra dafür Geld. Aber nun zum Tag, ich bin dann mit meiner Gang losgezogen. Es
war anfangs ganz gut, aber es wurde immer steiler und steiler. Dadurch wurde es
sehr anstrengend. Die km vergingen kaum. Ach heute habe ich dadurch gelernt,
der Berg kann noch so steil aussehen, das macht nichts - also das bedeutet
nichts. Denn am Ende kann der Berg trotzdem leicht zu erklimmen sein. Nun ja
nach gut 4 Stunden und 10 km machten wir die erste lange Pause für das
Mittagessen. Davor gab es in einer Kirche Kekse - richtig gut. Irgendwann kam
ich an den Punkt, an dem ich einfach nicht mehr konnte, aber ich wusste, wenn
ich jetzt Weine, dann wird es nicht besser. Also ging ich weiter. Irgendwann
verlor ich meine Gang aus den Augen und hatte nach jeder Kurve die Hoffnung,
sie wären dort. Doch dann waren sie ganz weg.
Vor lauter Schmerz und Einsamkeit lief mir nur so die Tränen… Nachdem
ich mich gerade wieder beruhigt hatte, kam das nächste große Stück. Ich war
schon sehr verzweifelt, doch ich hatte keine andere Wahl. Ich schaffte diesen
Berg und hoffte trotzdem auf ein Wunder - natürlich kam keins. Anschließend
ging es Berg runter und ich war der festen Überzeugung, mir in der nächsten
Stadt ein Taxi zu rufen, denn ich wollte keinen Schritt mehr gehen. Schließlich
liefen mir seid guten 7 km vor Schmerz und Trauer nur noch die Tränen.
Irgendwann kam der Punkt, an dem ich nur noch geweint habe und nach Hause
wollte. Jede Motivation hat nichts gebracht.
Doch nun sah ich eine Tankstelle, an der ich mir ein Taxi bestellen
kann, doch gegenüber war eine Bushaltestelle, in der tatsächlich Leute warteten
(nur weil da eine Haltestelle ist, heißt das nichts…). So fuhr ich die letzten
2 km bis in die Herberge. Vor dem Eingang traf ich auf ein bekanntes Gesicht
vom Vortag. So warteten wir am Eingang auf den Pfarrer und mir wurde klar,
meine Gang trennt sich bzw. hat sich getrennt. So stand ich am Empfang und habe
nur noch geweint, doch der Pfarrer sagt: alles werde gut. Ich fühlte mich so
einsam und fertig - das alles war einfach zu viel. Nach einiger Zeit fühlte ich
mich besser. Ich teile mir nun für 12,50€ ein Zimmer mit einer seht netten
Südafrikanerin, mit welcher ich zuvor am Eingang gewartet habe. Sie hat mich
sehr gut aufgebaut. Als Dank bekam sie einen Hotspot von mir, damit sie ihrer
Familie schreiben kann. Jetzt bin ich wirklich sehr glücklich und stolz auf
mich, denn ich bin heute an meine Grenzen gegangen und noch viel weiter – super.
Außerdem habe ich gestern eine Muschel, welche ich zum Geburtstag geschenkt
bekomme habe, an einem Steinberg niedergelegt. Vielleicht habe ich deshalb so
viel geweint. Und sonst so? Sind tränen ok. und ich dachte heute viel an: Auch
aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen.
Yvonne und ich haben uns dazu entschlossen, morgen zusammen zu gehen.
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