„Wo Milch und Honig fließen“ von Grace McCleen





Heute geht es um das Buch „Wo Milch und Honig fließen“ von Grace McCleen.
Judith ist zehn Jahre alt und lebt mit ihrem Vater allein, da ihre Mutter bei der Geburt verstorben ist. In ihrem Zimmer baut sie eine Welt aus Sachen, die sie findet. Keksschachteln, Pfeifenputzern und anderen Dingen. Es ist ihre kleine, perfekte Welt, die sie sich erschaffen hat. Sie und ihr Vater sind sehr gläubig, weshalb Judith in der Schule gemobbt wird. Sie soll sich von der sündigen Welt verhalten. Ihr Vater hat kein offenes Ohr für sie und deshalb ist sie sehr einsam.
Ihr Vater ist sehr distanziert und redet nicht groß mit seiner Tochter, außer sie halten eine Bibelstunde ab. Am Sonntag gehen sie in die Versammlung, an anderen Tagen ziehen sie um die Häuser, um die Menschen vor dem Harmagedon zu warnen. Zudem kommt, dass Judith in der Schule keine Freunde hat und ständig geärgert wird. Das Ganze artet dann aus und der Spuk geht bei ihr zu Hause weiter. Judith will, dass es aufhört und lässt es in ihrer kleinen Welt schneien. Sie benutzt dazu Watte und Mehl. Am nächsten Tag ist auch die echte Welt bedeckt vom Schnee, weshalb sie nicht in die Schule gehen muss. Und in diesem Zeitpunkt hat sie ihr erstes Wunder bewirkt.

Das Buch ist ein harter Brocken, der einen sehr beschäftigt. Es ist sehr negativ, da sich viele unschöne Sachen in Judiths Leben abspielen. Sie sind Teil der Religionsgemeinschaft „Zeugen Jehovas“. Auf dem Buchrücken erfährt man davon nichts und auch im Buch wird es nicht explizit geschrieben. Um es umgangssprachlich zu sagen: Krass was da abgeht. Man lernt wahrscheinlich nur ein Bruchstück ihrer Ansichten, doch man lernt viel darüber, was es mit einem Kind macht, das so erzogen wird.

Das Buch hat 384 Seiten und kostet in der Kindle Version 15,99€. Die Gebundene Ausgabe kostet 19,99€. Es erschien am 4. März 2013 im DVA Verlag. Es wurde von Barbara Heller aus dem Englischen übersetzt.

Die Autorin wurde in Wales geboren und studierte Englische Literatur an der Universität in Oxford. Sie lebt heute als Sängerin, Songwriterin, Künstlerin und Autorin in London.

Ich finde das Buch sehr interessant und konnte mich auch nicht davon losreißen. Es animiert stark zum Nachdenken. Zwischenzeitlich wird es sehr monoton, aber das Ende erwartet so keiner. Deshalb: Ich würde es jedem empfehlen, der sich etwas für die Materie interessiert oder mal was ganz anderes lesen möchte.

Zitat(e)

 "Ich denke, Menschen glauben nicht, weil sie Angst haben. Glauben heißt, man könnte sich irren, und wenn man sich irrt, kann man verletzt werden." (Seite 66)
"Ich sagte mir, dass es Paläste in den Wolken gibt, Berge in Gezeitentümpeln, Autobahnen im Staub zu meinen Füßen und Städte an der Unterseite von Blättern; im Mond ist ein Gesicht, in meinem Auge eine Galaxie und oben auf meinem Kopf ein Wasserstrudel." (Seite 239)

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